Foto: Stephan Röhl
VOX NOSTRA – Die Stimme des Mittelalters
Seit seiner Gründung im Jahr 2001 widmet sich das Vokalensemble VOX NOSTRA unter der Leitung von Burkard Wehner der Vokalmusik des Mittelalters und gibt Konzerte im In- und Ausland. Mit dem obertonreichen und raumfüllenden Vokalklang reiner Intervalle entführen die Sänger:innen ihr Publikum in archaische Klangwelten.
VOX NOSTRA (“Unsere Stimme”) ist der berühmten zweistimmigen Komposition “Vox nostra resonet” entnommen, die um das Jahr 1150 für den Wallfahrtsort Santiago de Compostela komponiert worden ist.
Einstimmige, über 1000 Jahre alte Gregorianische Choräle, uralte Psalmen und die hypnotischen Gesänge der Hildegard von Bingen gehören ebenso zum Repertoire des Ensembles, wie die berückende Mehrstimmigkeit der Magister Leonin und Perotin in der Kathedrale Notre-Dame de Paris um 1200 und die fein ziselierten Motetten der Ars Nova des 14. Jahrhunderts.
Der menschliche Atem ist das Zeitmaß für diese Musik, deren Zauber sich durch die reiche Verzierungskunst der Neumen und die schier unendlich scheinenden Melodiebögen der Melismen entfaltet.
In liturgisch fundierten Konzertprogrammen wird die geistliche Musiktradition Europas erlebbar gemacht, indem die Sänger:innen den jeweiligen Konzertraum wandelnd und singend erkunden und ihn mit ihrem Gesang selbst zum Klingen bringen. Zu der musikwissenschaftlich fundierten Arbeitsweise von VOX NOSTRA gehört das Singen nach Neumen-, Modal- und Mensuralnotationen ebenso, wie das sorgfältige Austarieren der reinen Intervalle früher Mehrstimmigkeit seit dem 12. Jahrhundert.
Das solistisch besetzte Ensemble agiert zumeist in einer Stammbesetzung aus fünf Sänger:innen. Von links nach rechts: Werner Blau – Bass, Philipp Cieslewicz – Altus, Winnie Brückner – Sopran, Burkard Wehner – Bariton und musikalischer Leiter und Tobias Hagge – Bass. Die Besetzung ist je nach Programm variabel von 3 bis 10 Sänger:innen.